In den vergangenen Wochen haben wir uns gefragt, wie Museen in der Coronakrise und der Schließung der Häuser reagieren und wie es gelingt, dass sie handlungsfähig bleiben. In den museOn-Meetings der letzten zwei Wochen zeigten sich die hohen Bedarfe und Fragen, die sich Museen aktuell stellen. Dazu veranstalten wir wöchentliche Meetings, aktuell mit dem Netzwerk #AgileKultur. Grundsätzlich kann man nur ermutigen im Austausch zu bleiben und die Zeit gemeinsam zu nutzen, um auf neue Ideen zu kommen und bisherige Selbstverständlichkeiten zu hinterfragen.
Folgende Fragen haben euch in den Meetings beschäftgt: Wie gelingt digitale Vermittlung? Welche Formate gibt es? Welche Plattformen stehen zur Verfügung? Welche Technik kann und soll eingesetzt werden? Welche Sofortmaßnahmen können helfen, um Besucher*innen weiterhin zu erreichen? Aber auch: Wie können digitale Angebote entwickelt werden, die tatsächlich relevant sind?
Eine gute Übersicht und Inspirationsquelle über aktuelle digitale Aktionen gibt es hier:
https://tour-de-kultur.de/2020/03/18/kultur-news-extra-closedbutopen/
https://museen-brandenburg.de/museen/digitale-angebote/
Hier wäre es sicher auch sinnvoll, wenn die Sammlung kollaborativ erfolgen könnte, damit die Community mitsammeln kann! Wir überlegen noch mal, wie das am besten gehen kann und stellen es ein, sobald sich Zeit findet!
Erste Übersichten über digitale Formate und Technikanleitungen gibt es hier: https://www.kulturmanagement.net/Themen,1,128
Besonders lesenswert ist es aber immer, wenn wir über die Landesgrenzen hinaus schauen: Jasper Visser gibt gute Ressourcen:
https://visschstam.com/quantumculture
https://www.artfund.org/assets/supporting-museums/curators/art-fund-21st-century-curator.pdf
Weiterhin empfehlen wir den Hashtag #DigAMus zu nutzen, um die gemeinsame Diskussion in Gang zu halten. Neu ist auch #MuseenEntdecken
Gesammelt wurden in der vergangenen Woche folgende Fragen, auf die wir gerne versuchen, weiterhin Antworten zu geben:
- Wie sieht digitale Infrastruktur aus, die ich für mein Haus brauche?
- Welche Kommunikationstools kann ich nutzen, um schnell zu kommunizieren?
- Welche digitalen Vermittlungsformate sind sinnvoll und machbar?
- Wie gelingt digitales Storytelling?
- Welche Angebote kann man für nicht-digital affine Besucher*innen machen?
- Wie sieht Barrierefreiheit digital aus?
- Wie können wir digitale Besucher*innen sinnvoll vermessen?
- und: wie komme ich zügig zu einer digitalen Strategie?
Da wir denken, dass es zunächst einer sinnvollen Digitalen Strategie bedarf, bevor wild Tools eingesetzt werden, beginnen wir mit dem Thema digitale Strategie und empfehlen, zunächst mit eurem Team folgende Fragen zu klären:
Grundlagen und Infrastruktur
- Wie sieht die Handlungsfähigkeit unserer Institution aus?
- Wie sieht die Handlungsbereitschaft im Team aus?
- Welche Ziele verfolgen wir mit digitalen Auftritten?
- Welche Infrastruktur ist vorhanden und nötig?
- Welche Ressourcen haben wir?
- Wer sind die Zielgruppen – mit wem wollen wir kommunizieren?
- Wie gut kennen wir unsere digitalen Besucher*innen? Woher haben wir die Infos über sie?
- Welche Kultur soll wie vermittelt werden?
Haltung
- Welches Mindset ist nötig und sinnvoll, um langfristig an digitalen Angeboten zu arbeiten?
- Von welche bisherigen Selbstverständlichkeiten müssen wir uns vielleicht verabschieden? Welche Konsequenzen hat das?
- Kann agiles Mindset unterstützend sein für die Entwicklung? Wie kann das aussehen?
Team und Personal:
- Welches Rollenverständnis haben wir? Können die Vorteile des schnellen und kollaborativen Wissensaustausch kuratorisch eingesetzt werden? Wie sieht kuratorische Arbeit im 21. Jahrhundert aus? Hierfür empfehlen wir die Lektüre https://www.artfund.org/assets/supporting-museums/curators/art-fund-21st-century-curator.pdf
- Welche digitalen Kompetenzen benötigen wir im Team? Welche Stellen brauchen wir: Data Analysten, Medieninformatiker? Digitalisierungsexperten? Social Media Manager, … ?
Wir haben einen hohen Bedarf an Digital Literacy in Museums-Institutionen, damit ist folgende Kompetenz gemeint: „die Fähigkeit, über digitale Medien dargestellte Informationen unterschiedlicher Formate zu verstehen und selbstbestimmt, souverän, verantwortlich und zielgerichtet anwenden zu können.” (Zitat von Christian Gries). Digitale Transformation kann nur dann stattfinden, wenn digitale Kompetenzen innovative und kreative Nutzung von digitalen Technologien ermöglicht. Wie sehen digitale Kompetenzen aus? Damit ist eine Palette an digitalen Verhaltensweisen, Praktiken und Identitäten gemeint. Dazu sammeln wir gerne mit euch in den kommenden Tagen und Wochen und im Pilot-Kurs „Digitale Strategien“ mit Christian Gries und halten euch auf dem Laufenden. Über aktuelle Webinartermine informieren wir hier und auf Twitter
… und hier noch die Linkliste aus den letzten Meetings zu #DigAMus
http://imd.icom.museum/wp-content/uploads/sites/54/2020/01/IMD-2020-kit-EN.pdf
https://icom.museum/en/news/new-publication-for-icom-members-the-icom-social-media-guidelines/
https://www.urlaubspiraten.de/aktuelles/virtuelle-museen-weltweit_61348
https://www.travelandleisure.com/attractions/museums-galleries/museums-with-virtual-tours?utm_source=facebook.com&utm_medium=social&utm_campaign=social-share-article&utm_content=20200313&fbclid=IwAR2_1zgA7zWmcRFAh6VKAHtSpquEzqLfrpbDNNrqNjcaZ0ykVQNpSYeCCzMhttps://www.museum-digital.de/https://pro.deutsche-digitale-bibliothek.de/ddbstudiohttps://tour-de-kultur.de/2020/03/18/kultur-news-extra-closedbutopen/
https://kulturkontakt-westfalen.de/kultur-trotz-corona/?fbclid=IwAR3ZwMQuIP32WLL6RDpa4iv1dexU1eD2IEFnnM7NTHx3QKyPF68w_loV6uQ
https://www.socialdistancingfestival.com/live-streams?fbclid=IwAR1y91r6JUbH9r2EtGeVXd6lSRI4Xu9KwPK8eS7HH4EHPfZU95mm4zv-NlE