Digitale Objektdokumentation
Digitale Sammlungsstrategien
Inventarisieren und Dokumentieren
Online-Sammlungen
Provenienzforschung
Risikomanagement und Versicherung
Sammlungskonzept und -strategie
Sammlungsmanagement
Verpackung und Transport
Eine der traditionell zentralen Kernaufgaben der Museums- und Ausstellungsarbeit ist das Sammeln. Gesammelt wurde bereits lange bevor die Institution Museum existierte und das Sammeln wird auch die Zukunft musealer Tätigkeit bestimmen, vertraut man aktuellen Umfragen und Diskussionen zum Thema.
Die Inhalte in diesem Modul beschäftigen mit den Wegen, die Objekte in Sammlungen führen, welche diese innerhalb der Sammlungen zurücklegen sowie deren Exkurse in fremde Sammlungen und Ausstellungen. Themen des Sammelns werden wissenschaftlich diskutiert und praxisorientiert gelernt. Konzepte und Strategien stellen Objekte in Sinnzusammenhänge und fordern Reflexionen über das Sammeln und Entsammeln schlechthin. Objekte müssen aber auch gemanagt werden. Standortverwaltung, Katalogisierung, Sicherheit, physischer Objektschutz, (digitale) Sichtbarkeit, Beforschung und gesellschaftliche Relevanz von Sammlungen sind nur einige Parameter, die das Feld des Sammelns bestimmen.
Digitale Objektdokumentation
In diesem Teilmodul werden die Grundlagen der digitalen Objektdokumentation behandelt, aufbauend auf dem analogen Verfahren der mehrstufigen Erfassung: Registrierung (Besitznachweis des Objekts), Inventarisierung (Eigentumsnachweis des Objekts) und Katalogisierung (wissenschaftliche Erschließung des Objekts). Weitere Lerninhalte sind die Standardisierung der Erfassung, die Arbeit mit Stammdaten, kontrolliertem Vokabular und Thesauri. Die theoretischen Grundlagen werden durch praktische Übungen mit einem Museumsdokumentationssystem ergänzt; ein Überblick über andere Dokumentationsprogramme wird ebenfalls gegeben.Inhalt des Teilmoduls
- imdas pro – Der Einstieg; Objektaufnahme im EDV-System
- Grunderfassung
- Inventarisierung
- Standardisierung der Erfassung
- Stammdaten, kontrolliertes Vokabular, Thesauri
- Recherche
- Praktische Übung zur Dokumentation mit imdas pro
- Überblick Dokumentationsprogramme
Lernergebnisse
Die Teilnehmenden
- sind in der Lage, die Grundlagen der digitalen Objektdokumentation und die Grundlagen eines Objektdokumentationssystems (imdas) wiederzugeben
- verstehen sich darauf, die Regeln der digitalen Objektdokumentation zu erläutern und anzuwenden
- können die erlernten Grundlagen der digitalen Objektdokumentation beurteilen und modellhaft in Form einer eigenen Konzeption anwenden.
Dr. Werner Schweibenz, Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg, Konstanz
Zielgruppe
Personen, die in Sammlungen und mit Objekten arbeiten,
Volontär*innen
Kursart Basiskurs
Empfohlene Vorkenntnisse keine
Online/Präsenz 100% / 0%
Präsenzveranstaltung keine
Online-Meetings 2
Sprache Deutsch, Englisch
Creditpoints 1
Lernaufwand 25-30 h
Digitale Sammlungsstrategien
Wie eine museale Sammlung digitalisiert wird und zu welchem Anteil die Ergebnisse der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden, ist eine strategische Frage, die von Museen unterschiedlich beantwortet wird. Die Teilnehmenden widmen sich in diesem Teilmodul digitalen Sammlungsstrategien und sind am Ende in der Lage, solche zu entwickeln und bestehende Konzepte sowie Fragen der praktischen Umsetzbarkeit kritisch zu reflektieren. Es fokussiert außerdem auf die Frage, welche theoretischen und praktischen Möglichkeiten die Digitalisierung von Sammlungsobjekten und deren Metadaten in Bezug auf Sammlungsmanagement, Vermittlung und kulturpolitische Positionierung eines Museums bieten.Inhalt des Teilmoduls
- Analyse Digitaler Strategien
- Online-Sammlungen
- Entwickeln einer Sammlungsstrategie
Lernergebnisse
Die Teilnehmenden
- kennen digitale Sammlungsstrategien und können sie bewerten
- sind in der Lage, digitale Sammlungsstrategien zu entwickeln und/oder bestehende Konzepte kritisch zu reflektieren
- sind in der Lage, für konkrete Anwendungen digitale Sammlungsstrategien in Korrelation zu Strategien anderer Häuser einzuordnen.
Dr. Antje Schmidt, Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg
Zielgruppe
Personen, die strategische Leitungsfunktionen im Bereich des Sammlungsmanagement, der Vermittlung und der Museumspolitik anstreben.
Kursart Aufbaukurs
Empfohlene Vorkenntnisse keine
Online/Präsenz 100% / 0%
Präsenzveranstaltung keine
Online-Meetings 2
Sprache Deutsch, Englisch
Creditpoints 1
Lernaufwand 25-30 h
Inventarisieren und Dokumentieren
Inventarisation und Dokumentation von Objekten zählen zu den Kernaufgaben eines Museums bzw. einer Sammlung. Durch den Einsatz EDV-gestützter Datenbanksysteme hat sich die Arbeit mit den musealen Objekten deutlich verändert. Die Teilnehmenden lernen Kriterien sowie Erwerbsprozesse zu identifizieren. Zentrales Thema ist anschließend die Dokumentation des gesamten Erwerbungsvorgangs. Darüber hinaus werden die Arbeit mit Objekten im Rahmen von Ausstellungen und Leihverkehr sowie die Dokumentation der Provenienz und deren Bedeutung thematisiert.Inhalt des Teilmoduls
- Dokumentation als Kernaufgabe des Museums bzw. einer Sammlung und Grundlage der Arbeit mit Objekten im Rahmen von Ausstellungen und Leihverkehr
- Veränderungen der Dokumentation durch den Einsatz von EDV-gestützten Datenbanksystemen
- Klassische museale Dokumentation zur Informationsverwaltung intern und extern in Onlinedatenbanken in der modernen Informationsgesellschaft
Lernergebnisse
Die Teilnehmenden
- sind in der Lage, ein Objekt nach Museumsstandards zu formalisieren und visuell zu erfassen
- können die notwendigen Objektakten erstellen
- sind mit den vertraglichen, verwaltungstechnischen und finanzrelevanten Unterlagen zur vollständigen Dokumentation der Provenienz eines Sammlungsobjektes vertraut und können diese zusammenführen.
Volker Thiel, Registrars Deutschland e.V., Hause der Geschichte, Bonn
Zielgruppe
Personen, die mit Objekten und in musealen oder anderen Sammlungen arbeiten
Kursart Basiskurs
Empfohlene Vorkenntnisse keine
Online/Präsenz 100% / 0%
Präsenzveranstaltung keine
Online-Meetings 1
Sprache Deutsch
Creditpoints 1
Lernaufwand 25-30 h
Online-Sammlungen
Braucht mein Museum eine Online-Sammlung? Wie werden damit digitale Besucher angesprochen? In dem Teilmodul geht es darum zu erarbeiten, welche Fragen geklärt werden müssen, um eine Sammlung online zu publizieren. Ebenfalls werden Anforderungen an Metadaten, sowie rechtliche Grundlagen besprochen.Inhalt des Teilmoduls
- Was ist eine Online-Sammlung?
- Bestandteile einer Online-Sammlung
- Rechtliche Fragen und Open Access
- Konzepterstellung
Lernergebnisse
Die Teilnehmenden sind in der Lage
- Zielsetzungen von Online-Sammlungn zu verstehen
- Kriterien für eine Beurteilung von Online-Sammlungen zu erstellen
- Elemente von Online-Sammlungen zu analysieren
- existiernde Online-Sammlungen zu bewerten
- ein Konzept für eine Online-Sammlung zu erstellen
Dr. Antje Schmidt , Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
Zielgruppe
(künftiges) Museumspersonal mit strategischen Funktionen im Bereich des Sammlungsmanagements, des Ausstellungswesens, der Vermittlung, des Marketings und der Museumspolitik (Museumsleitungen und Mitglieder von Aufsichtsorganen).
Kursart Aufbaukurs
Empfohlene Vorkenntnisse
Digitale Objektdokumentation
Online/Präsenz 100% / 0%
Präsenzveranstaltung keine
Online-Meetings 1
Sprache Deutsch
Creditpoints 1
Lernaufwand 25-30 h
Provenienzforschung
Wie erkennen wir verdächtige Provenienzen und finden Ressourcen und Maßstäbe damit umzugehen? Der Kurs sensbilisiert für die Grundlagen der Provenienzforschung und befähigt Teilnehmende, die relevanten Handlungsfelder abschätzen zu können und Lösungen zu finden.Inhalt des Teilmoduls
- Analyse
- Dokumentation
- Beurteilung und Dokumentation
- Perspektivenwechsel und zukünftige Handlungsoptionen
- Abschlussprojekt
Lernergebnisse
Die Teilnehmenden
- sind in der Lage, verdächtige Provenienzen zu erkennen
- können beurteilen, wo sie weiterführende Informationen recherchieren können
- können widersprüchliche Perspektiven einordnen
- kennen wissenschaftliche Standards zur Beurteilung und können diese anwenden
- können einen Handlungsfahrplan für eigene Provenienzforschung erstellen.
Maria Lang, M. A., Museen der Stadt Regensburg
Zielgruppe
Personal in der Sammlungs- und Ausstellungsarbeit
Kursart Aufbaukurs
Empfohlene Vorkenntnisse Kenntnisse in Dokumentation, Sammlungsgeschichte, Inventarisierung
Online/Präsenz 100% / 0%
Präsenzveranstaltung keine
Online-Meetings 3
Sprache Deutsch
Creditpoints 1
Lernaufwand 25-30 h
Risikomanagement und Versicherung
Die Teilnehmenden dieses Kurses werden an das Diagnostizieren von Risiken in der musealen Arbeit und den Umgang mit ihnen herangeführt. Ein inhaltlicher Schwerpunkt besteht im Aufzeigen von Risikosphären und -kategorien sowie von Haftungs-, Substanz-, Bewegungs- und stationären Risiken. Außerdem werden konkrete Methoden zur Risikovermeidung bzw. -minimierung vorgestellt. Ein größerer Themenkomplex ergibt sich im Hinblick auf Sammlungsbestände; ein weiterer behandelt Prinzipien der Risikogewichtung hinsichtlich Leihgaben und geht überdies auf verschiedene Möglichkeiten der Gefahrüberwälzung auf Versicherer sowie auf die Staatshaftung ein.Inhalt des Teilmoduls
- Einführung, Risiko allgemein, Funktion der Marktteilnehmer
- Schritte der Schadensprüfung
- Haftungsformen; museales vs. privates Sammeln
- Schaden- und Unfallversicherung; Spartentrennung
- Allgefahrendeckung: Inhalt, Ausschlüsse, rechtlicher Rahmen
- Stationär- vs. Bewegungsrisiken, Formen der Vermittlung und Beratung
Lernergebnisse
Die Teilnehmenden
- haben ein Gefühl für Risiken entwickelt und sind in der Lage Risiken zu diagnostizieren
- kennen verschiedene Maßnahmen, angepasst auf die jeweilige individuelle Situation
- kennen den Unterschied zwischen Haftungs- und Substanzrisiken sowie den Managementregelkreis für das Risikomanagement
- sind langfristig in der Lage, durch das im Teilmodul entwickelte Bewusstsein für Fallstricke und Hürden, den Umgang mit versicherungstechnischen Themen ihrer eigenen Einrichtung zu professionalisieren.
Dr. Stephan Zilkens, Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH, Köln
Zielgruppe
Verantwortungsträger*innen, Registrar*innen, Logistiker*innen, Kurator*innen, Ausstellungsmanager*innen
Kursart Aufbaukurs
Empfohlene Vorkenntnisse
keine
Online/Präsenz 100% / 0%
Präsenzveranstaltung keine
Online-Meetings 1
Sprache Deutsch
Creditpoints 1
Lernaufwand 25-30 h
Sammlungskonzept und -strategie
Die Entwicklung und Umsetzung von Sammlungskonzepten und Sammlungsstrategien stellt für viele Museen eine zentrale Herausforderung dar: Gerade im 20. Jahrhundert wurden vielerorts enorme Sammlungen aufgebaut und dies oft unsystematisch. Mit der Erarbeitung von Konzept und Strategie geht eine intensive, intellektuelle Auseinandersetzung mit dem Prozess des Sammelns einher. Diese soll sowohl bestehenden als auch zukünftigen Sammlungen als Grundlage dienen. Das Teilmodul sensibilisiert hinsichtlich aufkommender Fragen zu Sammlungskonzepten und -strategien, die sich aus dem Spannungsfeld von Museumsauftrag, kuratorischen Erwägungen, konservatorischen Bedingungen, finanziellen Möglichleiten und dem Bedürfnis des Vermittelns bzw. dem Interesse der Besucher*innen ergeben.Inhalt des Teilmoduls
- Analyse
- Ethische Grundlagen gemäß ICOM
- Potenzialität der Objekte
- Erstellung eines Sammlungskonzeptes
Lernergebnisse
Die Teilnehmenden
- kennen und befragen den Auftrag, der dem Museum oder der Sammlung Ihrer Institution zugrunde liegt.
- wissen um die Zusammenhänge und Abhängigkeiten zwischen Auftrag (Geschichte des Museums, historische Herleitung), Sammlungskonzept (falls schriftlich vorhanden), Sammlungsstrategie (falls schriftlich vorhanden) und können die unterschiedlichen Interdependenzen zu den Schnittstellen wie Kurator*innen, Konservator*innen und Vermittler*innen qualitativ benennen.
Christof Kübler, Kunsthistoriker, freischaffender Kurator, Zürich
Zielgruppe
Kurator*innen, Kustod*innen
Kursart Aufbaukurs
Empfohlene Vorkenntnisse
Grundkenntnisse “Sammlungstheorien”,
Grundkenntnisse Museumsentwicklung
Online/Präsenz 100% / 0%
Präsenzveranstaltung keine
Online-Meetings 2
Sprache Deutsch
Creditpoints 1
Lernaufwand 25-30 h
Sammlungsmanagement
„Sammlungsmanagement“ bezeichnet ein analytisches und strukturiertes Vorgehen, bei dem es darum geht, Geschäftsgänge, Abläufe oder Workflows im alltäglichen Umgang mit Sammlungen und Sammlungsstücken auf ihre Potenziale und Risiken zu prüfen, um sie gegebenenfalls neu zu ordnen und festzulegen. Mittels einer strukturierten Erschließung bestehender Sammlungen soll ihr kultureller und wissenschaftlicher Wert hervorgearbeitet und durch eine bessere Museumsarbeit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Last but not least kann Sammlungsmanagement mit einer Wertsteigerung von Sammlungen in Zusammenhang gebracht werden und die Legitimation des betriebenen Aufwands gegenüber politischen Gremien und Entscheidungsträgern erhöhen.Inhalt des Teilmoduls
- Standortverwaltung: Ortsveränderungen von Objekten
- Retrospektive Dokumentation oder die Erschließung von Sammlungen
- Laborphase: Sammlungsmanagement im Zentralen Kunstdepot der Städtischen Museen Freiburg als Best Practice-Beispiel
Lernergebnisse
Die Teilnehmenden
- kennen die Instrumentarien der Standardisierung und Dokumentation von Vorgängen und haben ein Bewusstsein für deren Notwendigkeit entwickelt
- verstehen die Notwendigkeit der strukturierten Erschließung von Beständen,
kennen die hierfür relevanten Instrumentarien und sind in der Lage dies in Zusammenhang mit der Wertsteigerung von Sammlungen zu bringen.
Edgar Dürrenberger, Städtische Museen Freiburg
Zielgruppe
Sammlungsmitarbeiter*innen
Volontär*innen, Mitarbeiter*innen aus kleineren Museen
Kursart Aufbaukurs
Empfohlene Vorkenntnisse
Grundkenntnisse Dokumentation,
Grundkenntnisse Projektmanagement
Online/Präsenz 75% / 25%
Präsenzveranstaltung 1
Online-Meetings 1
Sprache Deutsch
Creditpoints 1
Lernaufwand 25-30 h
Verpackung und Transport
Das Teilmodul vermittelt Kenntnisse über die Ermittlung und Behandlung von Risiken im Zusammenhang mit der räumlichen Verlagerung von Kulturgütern. Es bietet einen Einblick in verschiedene geeignete Verfahren, um bei Verpackungs- und Transportaufgaben passend zu handeln und Risiken zu minimieren. Auch Entscheidungshilfen für das jeweils geeignete Verfahren werden erarbeitet. In der Präsenzphase wird das Verpacken verschiedener Objekte mit den richtigen Materialien geübt.Inhalt des Teilmoduls
- Risikofaktoren
- Recht und Normen
- Prozesse und Risikobewertung
- Verpackung: Materialien und Verfahren
- Ladung und Transport
Lernergebnisse
Die Teilnehmenden
- kennen die Komplexität des Transportes von Kulturgütern und sind in der Lage, ihre eigene Rolle und Verantwortlichkeit in diesem Kontext zu definieren
- kennen die Risiken in Bezug auf den Transport von Kulturobjekten und haben ein Bewusstsein für die Möglichkeiten der Risikominimierung durch geeignete Verpackungs- und Transportverfahren
- können Spezifika von Verpackungsmaterialien und deren Einsatz in verschiedenen Verpackungskontexten benennen.
Hasenkamp Holding, Köln
Städtische Museen Freiburg
Zielgruppe
Sammlungsmitarbeiter*innen
Mitarbeiter*innen aus kleinen Museen, Volontär*innen
Kursart Basiskurs
Empfohlene Vorkenntnisse
Die Grundlagen der Qualitätssicherung sind bekannt
Online/Präsenz 80% / 20%
Präsenzveranstaltung 1
Online-Meetings Keine
Sprache Deutsch
Creditpoints 1
Lernaufwand 25-30 h