Museen als Bildungsorte sind wichtiger Teil des Erlebens von Kultur und Welt. In meiner Berliner Kindheit war es mein Glück, museumspädagogisch begleitet Kunstwerke nachempfinden und mit meinen Geschwistern in der ethnologischen Abteilung auf Südsee-Katamaranen herumtollen zu dürfen.Später habe ich auf Reisen in Europa und den USA „die großen Museen“ sowie natürlich viele kleine Museen kennengelernt. Als Studentin der Literatur-, Sprach- und Sprechwissenschaften stürzte ich mich in den 1980ern in die Realisierung von DADA-Rezitationen und schrieb eine romanistische Staatsexamensarbeit über Tristan Tzara, den Begründer des Dadaismus. Das ist lange her – inzwischen hat sich die Museumswelt gewandelt und ich bin Bildungsmanagerin im Fachbereich Wissenschaftliche Weiterbildung an der Universität Freiburg.
In den letzten Jahren gab es angesichts des Fachkräftebedarfs und des Arbeitsmarkts nicht wenige Bundes- und Landesförderungen, die die Realisierung von zukunftsfähigen Weiterbildungen in berufsbegleitenden Formaten ermöglichen – allerdings bisher eher in medizinisch oder technisch ausgerichteten Bereichen. Als Prorektor Schanz mir im Herbst 2013 von den Gesprächen mit Tilmann von Stockhausen und von dem Bedarf an professioneller Weiterbildung für Museumsfachleute berichtete und als durch das Bundesförderprogramm „Offene Hochschule – Aufstieg durch Bildung“ wieder eine Chance für eine Antragsstellung da war, rückten endlich bereits angedachte kultur- und geisteswissenschaftliche Themen in greifbare Nähe. Alles was es dazu brauchte, waren meinerseits das Wörtchen „ja“ … und dann im Frühjahr 2014 die herausfordernde Antragstellung in einem engagierten Team der Universität Freiburg, das zu großen Teilen heute der museOn -Steuerungsgruppe angehört.
Letzte Skepsis verflog gänzlich, als ich 2014 die Bewerber/innen für Leitung und Team der Freiburger Akademie für Museums-, Ausstellungs- und Sammlungswissen kennenlernte und sich rückblickend erhellte, warum wir die Mühen auf uns genommen hatten, denn sie waren hier und jetzt „die Richtigen“ für Uni, Projekt und Kooperationspartner: Dr. Christian Wacker, Sonja Thiel, Barbara Müller, Peter Schulz und Maren Eichmeier überzeugten und inspirierten mich und uns jede und jeder auf eigene Weise. Von allen Förderprojekten, die ich im Bereich der wissenschaftlichen Weiterbildung betreue, zählt museOn – Weiterbildung und Netzwerk zu den innovativsten, was Arbeitsweise, Querverbindungen in die „Welt da draußen“ und was die ersten sichtbaren Ergebnisse betrifft. Und ich glaube und hoffe, dass auch die zukünftigen Teilnehmenden der museOn-Angebote das schätzen und nutzen werden.
Wie schön, dass ich in Sitzungen der Steuerungsgruppe sowie in Gesprächen, bei Workshops und Tagungen meine Weiterbildungserfahrung und die Kompetenz der FRAUW (Freiburger Akademie für Universitäre Weiterbildung) vermitteln, Kontakt zu unseren anderen Projekte herstellen sowie nicht zuletzt meine eigene Freude an der Welt der Museen und Ausstellungen als ästhetische und gesellschaftliche Lernorte einbringen kann.
In loser Folge stellen sich hier die „Köpfe hinter museOn“ vor – diejenigen, die zum Teil seit einigen Jahren an der Idee einer Museumsakademie in Freiburg arbeiten. Heute: Toni Charlotte Bünemann, Fachbereichsleiterin Wissenschaftliche Weiterbildung an der Universität Freiburg