museOn forscht: Museen und Universitäten – Orte des Wissens im Austausch (25. & 26. Februar 2016) war das Leitthema der ersten Tagung von museOn | weiterbildung & netzwerk an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und bildete als solches die große Klammer um das Programm der Tagung. Dieses bestand aus acht Panels, zwei Diskussionsrunden, Labor-Situationen und dem Project Slam 7×7.
Donnerstag, 25.02.2016
Nach der Begrüßung am Donnerstagvormittag moderierte Ralf von den Hoff (Klassische Archäologie, Universität Freiburg) die Auftaktdiskussion zum Tagungsthema Museen und Universitäten – Orte des Wissens im Austausch. Die baden-württembergische Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Theresia Bauer MdL diskutierte mit Hans-Joachim Gehrke (University College Freiburg), Wilhelm Krull (VolkswagenStiftung) und Anna Schmid (Museums der Kulturen Basel) über Themen wie mögliche Vernetzungen, besonders im Bereich Digitalisierung der Sammlungen als elementare Grundlage um Bestände erforschbar zu machen sowie Provenienzforschung. Die Rolle außeruniversitärer Forschungseinrichtungen, politische Entscheidungsprozesse und Förderprogramme bildeten weitere Gesprächsthemen, die bereits in das folgende Tagungsprogramm einführten.
Moderiert von Sonja Thiel (museOn | weiterbildung & netzwerk) ging es im Panel „Museumswissenschaften für die Praxis“ um eine Verortung museologischer und museumswissenschaftlicher Tätigkeiten in den vergangenen Jahrzehnten und heute. Während Guido Fackler (Museologie, Universität Würzburg) vor allem die Studiensituation der Museologie, Museumskunde und Curatorial Studies beleuchtete, sprach Bernhard Graf (Institut für Museumsforschung, Berlin) über die Forschung in und von Museen sowie über die Möglichkeiten zur Vernetzung mit Universitäten und sich daraus ergebenden Perspektiven für Mitteleinwerbung. Letztlich sei die Frage der Akzeptanz für Forschung im Museum auch eine des Selbstverständnisses und der Präsenz dieser Tätigkeit in der Öffentlichkeit, da doch jede Ausstellung das Ergebnis anlassbezogener Forschung sei. Peter van Mensch eröffnete internationale
Perspektiven
und stellte zu Beginn in Frage, warum von Museumswissenschaften im Plural und von Museumspraxis im Singular gesprochen werde. Er plädierte für eine Umkehr und beleuchtete die Beziehung von „subject matter disciplines“ und „support disciplines“ wie den Museumswissenschaften. Van Mensch befürwortete die Unterscheidung zwischen Museumswissenschaft als akademische Perspektive über Museen und Museology als praxeologische Wissenschaft und führte den Begriff der Heritage Studies ein, da Institutionen wie Gedenkstätten und Bibliotheken ähnliche Aufgaben und Herausforderungen hätten wie Museen. Eine intensivere Reflexion über zentrale Begriffe wir „audience“ oder „user“, „ownership“ und „guardianship“ wäre wünschenswert, da sich in diesen Begriffen verschiedene Perspektiven auf Museumskonzepte und ihre Rolle in der Gesellschaft wiederspiegeln würden. Diskutiert wurde im Panel auch die Frage der Beziehung Ausbildung/Bildung an Hochschulen und wie viele Museologen und Museumswissenschaftler ausgebildet werden sollten.
Gleichzeitig fand das von Christian Wacker moderierte Panel „Neu-ausrichten und neu-erfinden: Museen zwischen kultureller Bildung, Kreativwirtschaft und Kulturtourismus“ statt, in dem Michaela Conen (UdK Berlin) die Balanced Scorecard als mögliches Instrument für die Bemessung von Museen bzw. Teilprojekten vorstellte. Die Verknüpfung von strategischer und operativer Ebene, sowie die Entwicklung eines Systems um sogenannte harte und weiche Faktoren zu verbinden, böte Museen die Möglichkeit Management-Methoden sinnvoll auf die eigene Arbeit zu übertragen. Anja Dauschek (Stadtmuseum Stuttgart) berichtete über die Herangehensweise an ein neues Stadtmuseum in einer Landeshauptstadt mit vielfältiger Museumslandschaft. Für das Ausstellungskonzept orientiert man sich an Stuttgarter Biographien. Stadtplanungsprozesse und Bürgerbeteiligung würden in der Gesamtgestaltung eine zentrale Rolle spielen. Der Begriff des Museums wäre der richtige, betonte Dauschek, um die neue Institution „ohne Staub“ und auch virtuell für möglichst viele Stuttgarter einen neuen Ort werden zu lassen. Wolfgang Schneider (Kulturpolitik, Universität Hildesheim) konzentrierte sich in seinem Vortrag auf das Recht auf kulturelle Bildung und betonte so die Relevanz des Konzepts des deutschen Kulturstaats und der daraus hervorgegangenen Breite an Institutionen. Er kritisierte, dass das Recht auf kulturelle Bildung damit kollidiere, dass die Ausgaben von Kultur als freiwillige Gabe definiert wären.
Der Nachmittag des ersten Tagungstags war dem Thema Digitalisieren gewidmet: Während im Panel „Aura oder Reproduktion? Museen in einer digitalen Bildkultur“ die Nutzung von Medien und Social Media im Museum bzw. die Aktivität der Besucher im Vordergrund stand, ging es im Panel „Digitalisieren: Möglichkeiten und Vorgehensweisen für Sammlungen und Forschung“ um die wissenschaftliche Nutzung aber auch die Erarbeitung von Datenbanken.
Ulrike Keuper (Akademie der bildenden Künste München) sprach über verwaiste Selfie-Points, Gedrängel mit Smartphones vor Originalen und deutete die veränderte Rezeptionskultur, die durch die Kraft der sozialen Netzwerke bestimmt würde, als kreative Teilhabe und eine neue Art von Dialog mit Kunstwerken. Kulturpessimistischen Überlegungen stellte sie die These entgegen, dass die Popularität von Art-Selfies eindrückliches Statement für die Kraft des Originals wäre. Martijn Pronk (Publikationen, Rijksmuseum Amsterdam) berichtete über die Strategien des Projekts „Rijksstudio“ des Rijksmuseum Amsterdam. Das Bereitstellen einer Sammlungsdatenbank mit hochlösenden Bildern war Teil der Kommunikation zur Wiederöffnung des Rijksmuseums und sorgte durch seine partizipative Konzeption zu persönlichen Bindungen zum Rijksmusem weltweit. Die Einladung an jeden mit
der Sammlung zu spielen, zu arbeiten und zu designen könnte aber auch als Selbstverpflichtung eines durch Steuergelder finanzierten Museums gesehen werden. Der Anziehungskraft des Originals im digitalen Zeitalter ist sich Pronk genauso sicher wie Keuper. Selma Thomas (National Museum of African American History and Culture, Washington D.C.) berichtete aus dreißigjähriger Erfahrung in der Entwicklung von Ausstellungsmedien und dem aktuellen Stand bei der Entwicklung derselben für den neuesten Bau der Smithsonian Institutionen: das National Museum of African American History and Culture, das im September 2016 eröffnet wurde.
Barbara Fichtl (Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung, Marburg) führte im anderen Hörsaal in grundlegende Überlegungen zu Museumsdatenbanken und in die Relevanz von Standardisierungsprozessen ein. So stellte sie u.a. das Datenformat Lightweight Information Describing Objects (LIDO) vor, das der Übermittlung und Verknüpfung von Metadaten dient, wie z.B. in der Deutschen Digitalen Bibliothek. Tonya Nelson (UCL Museums and Collections, University College London) berichtete über die Entwicklung der Datenbank 3D Petrie, in deren Rahmen Objekte des Petrie Museum of Egyptian Archaeology zur dreidimensionalen Rundumansicht in der Datenbank bereitgestellt werden. Die Datenbank entstand aus einem Projekt mit dem Engineer Department, dass seine 3D-Scanner verbessern wollte. Diese Synergie führte dazu, dass das Petrie Museum mit digitalen 3D-Ansichten neue Forschungsmethoden entwickeln konnte und die Datenbank außerdem nutzt um die Analysefähigkeiten von Studierenden zu trainieren und neue Vermittlungsformate zu entwickeln. Die Statistik zeigt, dass sich 50 % der Online-Nutzer außerhalb Großbritanniens befinden, das Museum hat seine Nutzergruppe erheblich erweitert. Hans-Peter Widmann (Stadtarchiv Freiburg) sprach über das binationale und bilinguale Kooperationsprojekt „Archivum Rhenanum. Digitale Archive am Oberrhein.“ Er verwies auf die Besonderheiten und Eigenarten, die die Erstellung einer grenzübergreifenden und mehrsprachigen Datenbank mit sich bringen. Fehlende Standards, aber auch unterschiedliche Verwaltungsstrukturen und Vorgehensweisen, sowie bestimmte Regelungen von EU-Förderungen erforderten besondere Strategien, um das Projekt im Sommer 2016 zum Abschluss zu bringen – mit dem Wunsch über die EU-Drittmittelfinanzierung eines Tages auch die Bestände aus dem 19. und 20. Jahrhundert zu digitalisieren und zugänglich zu machen.
Am Spätnachmittag fand der „Project Slam 7×7“ statt, bei dem sieben Kooperationsprojekte
durch eine oder zwei Vertreterinnen oder Vertreter jeweils 7 Minuten Zeit hatten, um ihre Projektideen für Museums-, Ausstellungs- und Vermittlungsprojekte auf unterhaltsame und spannende Weise vorzustellen. Gewonnen hat die Präsentation von Kathrin Schön, die als Volontärin am Jüdischen Museum in Frankfurt in Kooperation mit Dominik Krämer der Universität Bamberg aus dem Bereich Angewandte Informatik die App „Unsichtbare Orte“ produzieren will, mit der ein realer Spaziergang durch Frankfurt, virtuell um viele Migrationsgeschichten von früher und heute ergänzt, zum Museum im öffentlichen Raum werden soll.
Freitag, 26.02.2016
Am Freitag, 26.02.2016, begann der Vormittag mit dem Panel „Universitätssammlungen im 21. Jahrhundert: Lehr- und Forschungseinrichtung oder Publikumsattraktion?“, in welchem Moderator Dieter Speck (Uniseum, Universität Freiburg) als erstes Cornelia Weber (Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen in Deutschland, Berlin) das Wort überließ. Weber führte grundlegend in die Arbeitsweise und Struktur der seit 2012 von BMBF finanzierten Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen in Deutschland ein, die seitdem als Servicestelle für Qualitätssicherung, Vernetzung und Digitalisierung agiert. Die Servicestelle berät damit laut Weber Sammlungen, die nach wissenschaftlichen Prinzipien aufgebaut wurden, oft nur auf Anfrage zugänglich sind und ohne museumspraktisches Know-How betreut werden müssen. Wichtiges Ziel wäre folglich, ein neues Selbstverständnis für die Nutzung von Universitätssammlungen zu schaffen: innerhalb der Universitäten um sie als Lehr- und Forschungseinrichtungen intensiver zu nutzen, aber auch für die Öffentlichkeit und als Vernetzungsorgan um als „science communication“ Universität und Stadt in einen besseren Austausch zu bringen. Frank Duerr (Museum der Universität Tübingen) sprach über die Möglichkeiten mit Studierenden vergessen geglaubte Universitätssammlungen zu erforschen und in Ausstellungen für die Öffentlichkeit sichtbar zu machen. Das Museum der Universität im Schloss Hohentübingen gilt als Best-Practice Beispiel für Ausstellungen mit Studierenden. Duerr plädierte für den großen Pool mitarbeitender Studierender um so als Universitätsmuseum besser in die Universität hineinwirken zu können. Die Digitalisierung der Sammlungen ist ein zweites Projekt, bis 2020 soll ein Zentraldepot mit Schaudepot entstehen. Die Tübinger Universitätssammlungen stehen mit diesem Modell einer zentralen Verwaltung im Gegensatz zur Freiburger Universität, in der die Sammlungen dezentral verwaltet werden. Jens-Arne Dickmann (Archäologische Sammlung, Universität Freiburg)
erläuterte sein Konzept der archäologischen Sammlung der Universität Freiburg als Werkstatt und sprach sich für ein Wirken als Labor sowohl in die Universität als auch in die Stadt aus. Die Möglichkeiten mit einer universitären Sammlung mobil, flexibel und auch partizipativ zu arbeiten, sollten stärker genutzt werden, um Sehen und Erkennen zu üben und erlernte Verhaltensweise in Museen zu hinterfragen. Die Abkehr von Ansprüchen der Deutungshoheit durch Professoren und Kuratoren, der Verzicht auf den buchstäblichen Zeigefinger, und eine entsprechende Wandlung von Inszenierung und Beschriftung bilde die Grundlage eines reflexiven Sehens und Lernens.
Im Parallelpanel eröffnete die Frage „Forschung am Objekt – Wissenserwerb als zentrale Aufgabe eines Museums?“ um die Diskurse zu Objekten in einem Museum, moderiert wurde das Panel von Julia Fischer (Universität Freiburg). Sarah Fründt (University College Freiburg) nahm sich den ganz grundsätzlichen Fragen um sensible Objekte im Museum an, beleuchtete verschiedene Herangehensweisen und dafür benötigte Netzwerke. Sie befürwortete die grundsätzliche systematische Erforschung von Sammlungen in Bezug auf Ihre Provenienz als Basis der Forschungs- und Ausstellungsarbeit und warb dafür, entsprechende Grundfinanzierungen zu schaffen. Als kooperative Forschung erfolge die Provenienzrecherche idealerweise im Austausch mit Herkunftsgesellschaften und anderen Sammlungen, wobei Standardisierungsprozesse Datenaustausch und Dialoge erleichtern könnten. Sie betonte, dass Rückgaben von sensiblen Objekten dabei nicht immer die einzige angemessene Lösung wären. Wie van Mensch sprach sich Fründt auf einen veränderten Blickwinkel in Bezug auf Sammlungsobjekte aus: Guardianship statt Besitztum. Armin Laussegger (Zentrum für Museale Sammlungswissenschaften, Universität Krems) stellte die noch sehr junge gemeinsame Verwaltungsstruktur mit den Niederösterreichischen Landessammlungen vor. Das an der Universität verankerte Zentrum für Museale Sammlungswissenschaften dient der Erschließung und Erforschung der Sammlungen, die in den niederösterreichischen Museen bewahrt und ausgestellt werden. Andreas Mulch (Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt) stellte dar wie bei Senckenberg Forschungsinstitute und Museen eng verknüpft miteinander arbeiten um Mensch und Erde nicht nur zu erforschen, sondern auch zu vermitteln.
Dabei legte Mulch den wissenschaftlichen Wert einer naturkundlichen Sammlung für die Forschung dar: Evolutionsprozesse wurden parallel in einem Forschungsprojekt in Malawi und mit Sammlungsobjekten erforscht – mit den gleichen wissenschaftlichen Ergebnissen.
In der zweiten Hälfte des Vormittags wurden verschiedene Labor-Situationen in den Städtischen Museen Freiburg und den Sammlungen der Universität angeboten. Diese fanden in der Archäologischen Sammlung der Universität sowie dem Uniseum und den fünf Museen der Städtischen Museen Freiburg statt: im Archäologischen Museum Colombischlössle, im Museum für Neue Kunst, im Augustinermuseum, im Museum Natur und Mensch und im Stadtmuseum.
Der vierte Vortragsblock bot drei Vorträge zu „Ausstellungstheorien und -praxis im Wandel“. Shirin Frangoul-Brückner (Atelier Brückner, Stuttgart) stellte visuell und thematisch 20 Jahre szenographischer Arbeit vor und zeigte Wandlungsprozesse durch neue mediale Möglichkeiten auf. Kevin Moore (National Football Museum, Manchester) hielt einen gleichsam unterhaltsamen wie tiefgründigen Vortrag über die derzeitige (Selbst-)Wahrnehmung von Ausstellungen und Kuratoren und stellte Überlegungen zu der Frage Was ist ein gutes Museum? an. Bezugnehmend auf die Ausdifferenzierung der Museumsberufe kritisierte Moore die Ansprüche der jeweiligen Professionen und betonte, dass Ausstellungen nicht einzig der internationalen Anerkennung von Kuratoren oder Designern unter Kollegen dienten. Gleichzeitig betonte er, wieviel Forschungsleistung einer jeden Ausstellung innewohnt und appellierte daran, das PhD durch die Entwicklung und Realisierung von Ausstellungen zu ermöglichen. Elke Anna Werner (Kunstgeschichte, FU Berlin) stellte das Forschungsprojekt „Evidenz ausstellen“ der FU Berlin und des Berliner Kupferstichkabinetts und die Ausstellung „Double Vision – Kentridge und Dürer“ vor. Die Ausstellung ist als Transferprojekt Teil kunstgeschichtlich basierter Studien über Ausstellungstheorie und Bildevidenz. In diesem Kontext war es ein erklärtes Ziel alternative Zugänge zum nicht immer einfach ausstell- und vermittelbaren Medium der Graphik zu erproben. Markus Tauschek (Ethnologie, Universität Freiburg) moderierte die Sektion.
Im zweiten Hörsaal sprach Johann Reiß (Fraunhofer-Institut für Bauphysik, Stuttgart) im Panel „Präventive Konservierung: Bei Sanierungen und Umbauten in Museen strategisch, langfristig und innovativ vorgehen“ über die Generalsanierung des Jugendstilgebäudes Billing-Bau der Kunsthalle Mannheim, welche er als Projektleiter der wissenschaftlichen Institute begleitete. Die vom Bund geförderten und prämierten Maßnahmen führten zu einer dauerhaften Senkung des Energiebedarfs bei optimierten kaum schwankenden Bedingungen für die Objekte. Die Frage, ob eine solche Sanierung in einem Forschungsverbund ein Pilotprojekt für die Museumswelt wurde oder ein Einzelfall bleibt, musste aus Zeitgründen unbeantwortet bleiben. Alexandra Schieweck (Fraunhofer-Institut für Holzforschung, Wilhelm-Klauditz-Institut, Braunschweig) analysierte die Bedingungen für eine konstruktive Arbeit im Museumsbetrieb aus struktureller und personaler Sicht besonders in Bezug auf Sanierungs- und Umbaumaßnahmen.
Sie plädierte dabei für eine deutlich bessere Vernetzung zwischen Museumsdirektion, Bauplanern, Kuratoren und am Haus tätigen Restauratoren um für die Sammlung besseren Schutz im Sinne der präventiven Konservierung gewährleisten zu können. Andreas Weisser (Restaumedia, Doerner Institut München) wandte sich dem analogen und dem digitalen Depot zu. Als Restaurator mit Tätigkeitsschwerpunkt auf Medienkunst und Datensammlungen sowie als Beteiligter an Entwicklung und Neubau des Zentralen Kunstdepots in Freiburg beleuchtete er Grundfragen für eine gelungene Depotkonzeption – sowohl für Objekte, als auch für Daten. Die Frage danach wer Daten, Medienkunst, Archive aber auch digitalisierte Sammlungen bewahren sollte, führte zu der Überlegung ob mit einem zentralen „Kulturserver“ einen besseren Schutz digitaler Kulturgüter oder Datenbanken für ein nachhaltiges oder sicheres Bewahren geleistet werden kann.
In der Abschlussdiskussion zum Thema „Museen und Universitäten: Bildung, Ausbildung und Qualifikationen für das Museums- und Ausstellungswesen“
traten Michael Henker (ICOM Deutschland), Pia Müller-Tamm (Staatliche Kunsthalle Karlsruhe), Tilmann von Stockhausen (Städtische Museen Freiburg) und Ernst Seidl (Museum der Universität Tübingen) mit Christian Wacker in die Diskussion.
Sophia Metzler