Im Sommersemester 2018 wird Franziska Lutzmann, Promovendin am Institut für Erziehungswissenschaft der PH Freiburg einige Teilmodule von museOn begleiten. Die Ziele Ihres Vorhabens sowie ihr Vorgehen stellt sie in diesem Blogbeitrag vor. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Frau Lutzmann sowie die Ergebnisse, die sie erarbeiten wird.
Von Franziska Lutzmann:
Vorstellung der empirischen Einbettung meines erziehungswissenschaftlichen Dissertationsprojektes in die Studienstruktur von museOn im Sommersemester 2018
Mein Name ist Franziska Lutzmann und ich bin wissenschaftliche Mitarbeiterin und Promovendin am Institut für Erziehungswissenschaft (Abteilung Erwachsenenbildung/
Weiterbildung) an der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Ich habe die Chance erhalten, mein Forschungsvorhaben innerhalb der Studienstruktur von museOn – im Konkreten im Sommersemester 2018 – zu realisieren. Im Rahmen dieses Blog-Beitrages möchte ich mein erziehungswissenschaftliches Dissertationsprojekt näher vorstellen und kurz skizzieren, wie dieses empirisch in die Studienstruktur von museOn eingebettet wird.
Ziele und Vorgehen
Meine Dissertation ist empirisch auf dem Feld der wissenschaftlichen Weiterbildung angesiedelt und blickt dort auf die Besonderheiten der Lehr-Lerninteraktion in Zertifikatsstudiengängen (abschlussbezogene Formate) an Universitäten. Genauer gesagt schaue ich, inwiefern Beratungsaspekte in der Interaktion eine Rolle spielen. Dazu möchte mit meiner Forschung Beratung als „eine genuin (erwachsenen-)pädagogische Handlungsform“ (Nittel, 2009: S. 6) erfassen, die sich in Abgrenzung zur Psychologie konstituiert, indem sie gerade das Pädagogische am Beraten im Horizont einer Empirie der Erziehungswissenschaft betrachtet (vgl. Dinkelaker/Meseth/Neumann/Rabenstein, 2016).
Mein Ziel ist es, über die Fokussierung der Interaktion im konkreten Lehr-Lerngeschehen, ein kontextualisiertes Verständnis von Beraten als soziale Praxis zu gewinnen. Dazu verfolge ich eine qualitativ-empirische Herangehensweise, die es mir ermöglicht, Interaktionsge-schehnisse und -zusammenhänge im Feld in der konkreten Situation zu erfassen. Hierfür werde ich im Sommersemester 2018 neben dem Begleitkurs – inklusive Auftakt- und Abschlussveranstaltung für CAS-Studierende -sowie der beiden dazugehörigen Online-Meetings – einzelne Teilmodule aus dem Baukasten von museOn teilnehmend beobachtend begleiten und Beobachtungsprotokolle anfertigen. Sofern Audio-Aufnahmen von Onlinemeetings vorhanden sind, werde ich auch diese transkribieren und auswerten.
An dieser Stelle möchte ich noch darauf hinweisen, dass, um Interaktionsszenarien in Präsenzphasen zu erfassen, eine videogestützte Erhebung für mich hilfreich sein könnte. Denn anders als bei Tonbandaufzeichnungen geraten bei Videoaufzeichnungen auch visuelle Phänomene wie das körperliche Agieren und die räumliche Einbettung des Geschehens in den Fokus erziehungswissenschaftlicher Erkenntnisgenerierung (vgl. Herrle/Kade/Nolda, 2010: S. 599f.). Die Aufnahme von einzelnen Videosequenzen würde mir insofern helfen, Interaktionen in ihrer situativen Realität audiovisuell zu dokumentieren und meinen Forschungsgegenstand (Beraten in der Lehr-Lerninteraktion) im Nachhinein besser aus dem Material heraus rekonstruieren zu können. Eine Aufnahme einzelner Videosequenzen innerhalb der Präsenzphasen durch mich als Forscherin erfolgt nur dann, wenn sich im Verlauf der Erhebung die Möglichkeit ergibt und alle Beteiligten in eine solche Aufnahme einwilligen.
Die von mir erhobenen Daten werden zum einen für die wissenschaftliche Erkenntnisgenerierung im benannten Dissertationsprojekt genutzt. Zum anderen werden die Daten für die Weiterentwicklung des bestehenden Beratungskonzeptes von museOn fruchtbar gemacht.
Rahmenbedingungen
Die Durchführung meiner Forschung erfolgt auf Grundlage des Datenschutzgesetzes. Das heißt, ich unterliege als Forscherin der Schweigepflicht und bin dem Datengeheimnis verpflichtet. Das beinhaltet, keine vertraulichen Daten an Dritte weiterzugeben und auf einen sorgfältigen Umgang mit den erhobenen Daten zu achten. Dazu gehört auch, dass die mir im Rahmen der Zusammenarbeit anvertrauten Namens- und Adressangaben von Personen streng vertraulich behandelt, ausschließlich zur Organisation, Durchführung und Abwicklung der Erhebung genutzt – im Fall der Klärung von Rückfragen – und nicht an Dritte weitergegeben werden. Vorhandene Aufnahmen – seien sie auditiv oder audiovisuell – werden transkribiert und ihre Abschrift nur im Rahmen der Dissertation verwendet. Bei Zitaten kurzer Abschnitte daraus wird darauf geachtet, dass eine Identifikation der Person vollkommen ausgeschlossen ist.
Für Fragen rund um meine Forschung und die angedachte Erhebung stehe ich Ihnen sehr gern zur Verfügung (Mail: franziska.lutzmann@ph-freiburg.de). Ich freue mich auf Ihre Rückmeldungen und wünsche Ihnen einen guten Start in das Sommersemester 2018.
Verwendete Literatur:
Dinkelaker, J./ Meseth, W./ Neumann, S./ Rabenstein, K. (2016): Die Erziehungswissenschaft, ihr Gegenstand und ihre Empirie. Sondierungen im Spannungsfeld von traditionellen Kontroversen und reflexiver Empirisierung. In Meseth, W./ Neumann, S./ Rabenstein, K./ Dörner, O./ Hummrich, M / Kunze, K. (Hrsg.): Empirie des Pädagogischen und Empirie der Erziehungswissenschaft. Bad Heilbrunn, S. 13-30.
Herrle, M./ Kade, J./ Nolda, S. (2010): Erziehungswissenschaftliche Videographie. In: Friebertshäuser, B./ Langer, A./ Prengel, A. (Hrsg.): Handbuch Qualitative Forschungsmethoden in der Erziehungswissenschaft. Weinheim, 3., vollständig überarbeitete Auflage. S.599-619.