Anfang des Jahres haben wir eine Zielgruppenbefragung in Kooperation mit dem Institut für Psychologie an der Universität Freiburg erstellt – es ging darum, herauszufinden, in welchem Maß und unter welchen Bedingungen Museumsschaffende Bedarf und inhaltliches Interesse an einer wissenschaftlichen Weiterbildung haben. Erfreulicherweise haben sich insgesamt knapp 900 Personen beteiligt – vielen Dank an alle, die mitgemacht haben. Die Ergebnisse veröffentlichen wir nun auf unserem Blog.
Die interessantesten Ergebnisse sind hier in Kurzform zu finden, der ausführliche Bericht steht hier zum Download bereit.
Ziele einer wissenschaftlichen Weiterbildung
Wir hatten danach gefragt, welche Ziele mit einer wissenschaftlichen Weiterbildung verbunden werden. Besonders wichtig ist dabei den Befragten die Professionalisierung ihrer Arbeit, gefolgt von der Erweiterung ihres Netzwerkes und ihres Horizonts, sowie der wissenschaftlichen Vertiefung ihrer Arbeit. Spezialisierung und die Verbesserung der Karrierechancen wurden im Mittel als „eher wichtig“ bewertet, eine Beurteilung, die im Vergleich zur Wichtigkeit der anderen vorgegebenen Ziele im Mittelfeld rangiert.
Wünsche an eine wissenschaftliche Weiterbildung
An erster Stelle werden praxisbezogene Themen gewünscht, sowie Dozenten, die Experten ihres Fachgebietes sind. Unterstützung durch den Arbeitgeber, Wissenschaftliche Vertiefung der Praxis, sowie ein berufsbegleitendes Angebot werden mit „eher wichtig“ bewertet. Für einige der Befragten ist darüber hinaus ein deutschsprachiges Angebot, verfügbares Lernmaterial, sowie geringe Kosten „eher wichtig“.
Weiterbildung im Blended-Learning Format
Wir wollten wissen, ob eine wissenschaftliche Weiterbildung für Berufstätige im Blended-Learning Format interessant ist und welche Erfahrungen und Einstellungen mit E-Learning mitgebracht werden. Die Ergebnisse lassen hoffen: Für 32% sind die kurzen Angebote mit einem Arbeitsaufwand von ca. 1 Woche sehr interessant, rund 46% bewerten das Angebot als „interessant“. Die Offenheit für E-Learning Formate ist dabei hoch. Zwar haben die meisten (68%) der Befragten damit noch keine Erfahrungen gemacht, bringen aber eine grundsätzlich offene und interessierte Einstellung dazu mit. Für die Online-Kurse ist ihnen besonders wichtig, dass die Lehrmaterialien übersichtlich gestaltet sind, dass die Lerneinheiten berufsbegleitend funktionieren und dass Ansprechpartner während der Onlinephasen gewährleistet sind. Auch die Interaktion mit anderen Lernenden wird gewünscht.
Inhaltliche Wünsche an die Weiterbildung
41% der Befragten geben an, durch ihr Studium nicht ausreichend auf die täglichen Anforderungen ihrer Arbeit vorbereitet zu sein. Die inhaltlichen Wünsche knüpfen deshalb in erster Linie an die Bereiche an, die in der Regel nicht durch eine akademische Ausbildung zu erhalten ist. Am stärksten gewünscht werden Angebote in den Bereichen Ausstellen und Managen, gefolgt von Forschung, Vermittlung und Sammlung.
Wissenschaftlicher Abschluss
Je höher qualifiziert, desto geringer das Interesse an einem wissenschaftlichen Abschluss. Am interessantesten ist für die Befragten eine einfache Teilnahmebescheinigung (Aufwand ca. 25 Stunden) oder ein Certificate of Advanced Studies, CAS (Aufwand ca. 1 Semester). Das Programm von museOn wird mit einem gestaffelten Abschluss-Modell arbeiten, das sich am Swiss Uni Modell orientiert.
Konsequenzen für die Programm-Entwicklung von museOn
Die Ergebnisse der Befragung fließen ein in die Entwicklung der Programme: Inhaltlich werden zunächst Module zum Ausstellen und zum Managen entwickelt, die schon ab dem Sommersemester 2016 getestet werden können. Auch auf den Zeitaufwand nehmen wir Rücksicht – Berufstätige Kulturschaffende wollen nicht mehr als 3-6 Stunden pro Woche aufbringen, um sich weiterzubilden und legen Wert darauf, sich die Zeit selbst einteilen zu können.
Insgesamt lässt sich feststellen, dass ein flexibles, modulares Angebot, wie durch museOn konzipiert, den Interessen der Zielgruppe stark entgegen kommt. Die freie Kombination von Themen, sowie die Möglichkeit, durch die Bündelung mehrerer Short Courses ohne Hürden auch nachträglich einen wissenschaftlichen Abschluss zu erlangen, erscheint für die Befragten ideal.
Download: Ergebnisse der Zielgruppenbefragung
Natalie Scheerle-Walz says
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit Interesse bin ich auf ihrer Homepage versunken und habe Interesse an Ihrem Probanendenprogramm. Ich freue mich auf die Zusendung von Informationsmaterial von Ihnen.
Mit herzlichen Grüßen aus Neckarsulm
Natalie Scheerle-Walz
Leiterin
Deutsches Zweirad- und NSU-Museum Neckarsulm
und Stadtmuseum Neckarsulm