Aufmersamkeitspsychologie in Ausstellungen
Ausstellungsplanung und -management
Digitale Medien in Ausstellungen
Interpretive Planning (Ausstellungsdrehbuch)
Kuratieren
Objekte und Wissen
Schreiben und Texten für Ausstellungen
Szenografie
Professionelles Präsentieren der Sammlung gehört zum Alltag der Museen. Gleichzeitig stellt das Ausstellen Kurator*innen, Restaurator*innen und Szenograf*innen vor enorme Herausforderungen, denen einerseits durch gute Planung, aber auch durch inhaltliche Reflexion des Mediums begegnet werden muss.
Im Modul Ausstellen geht es sowohl um Handwerkszeug als auch um eine gründliche Reflexion der Praxis des Ausstellens. Wie sieht eine professionelle Ausstellungsplanung aus, wie erstelle ich ein vollständiges Konzept und ein Drehbuch, was macht einen guten Ausstellungstext aus und wie strukturiere ich die Zusammenarbeit mit Gestalter*innen und anderen Dienstleistern? Auch theoretische Fragen über Ausstellungsebenen und Erzählbarkeit von Materieller Kultur sind Modulbestandteil. Das Modul richtet sich an Mitarbeiter*innen aus mittleren und kleineren Museen, wissenschaftliche Volontär*innen sowie alle, die ihr Handwerkszeug im Ausstellen professionalisieren wollen.
Aufmerksamkeitspsychologie in Ausstellungen
Aufmerksamkeit ist die Grundlage des Lernens. Dies ist auch für die Konzeption von Ausstellungen relevant. Setzt man Wissen über Aufmerksamkeit richtig ein, kann dies die Navigation in Ausstellungen erleichtern und potenzielle Faktoren für Ermüdung identifizieren. In diesem Kurs geht es darum, Ausstellungen aus den Augen der Besucher*innen zu betrachten. Sie werden sich mit psychologischen Grundlagen der Aufmerksamkeitspsychologie auseinandersetzen und im Anschluss selbst eine Ausstellung analysieren, um Verbesserungsmöglichkeiten herauszuarbeiten. Der Kurs ist ein Beitrag zur Besucher*innenforschung.Inhalt des Teilmoduls
- Einführung in die Museumspsychologie
- Attention Value Model
- Ausstellungsanalyse und Walking Interview
- Ergebnisanalyse und Maßnahmenplan
Lernergebnisse
Die Teilnehmenden
- kennen Grundlagen der Museumspsychologie und verstehen das Attention-Value Model
- lernen psychologische Forschungsmethoden kennen und können eine davon selbst anwenden
- können eine Ausstellung bezüglich Aufmerksamkeit und Wegfindung analysieren und beurteilen
- können eine Maßnahme zur Verbesserung der Navigation oder gegen Ermüdungserscheinungen entwickeln
PD Dr. Roland Thomaschke, Uni Freiburg
M. Sc. Sonja Ehret, Uni Freiburg
Zielgruppe
Personal in Ausstellungen und Sammlungen, Studierende, Interessierte
Kursart Basiskurs
Empfohlene Vorkenntnisse Qualifizierte Berufserfahrung in Ausstellungs- oder Vermittlungsarbeit
Online/Präsenz 100% / 0%
Präsenzveranstaltung keine
Online-Meetings 1
Sprache Deutsch / Englisch
Creditpoints 1
Lernaufwand 25-30 h
Ausstellungsplanung und -management
Eine professionelle Ausstellungsplanung ist die Voraussetzung dafür, dass eine Ausstellung rechtzeitig fertiggestellt wird und umfassend erfolgreich sein kann. In diesem Kurs wird das Handwerkszeug für diese Grundlagenarbeit vermittelt, darunter der Einsatz von Planungs- und Steuerungselementen (Zeit-, Personal und Kostenplanung). Die Schnittstellen zu allen Abteilungen der Museumsarbeit sind zentraler Bestandteil der vorgestellten und eingeübten Planungsmethoden. Das Erlernte wird bei der Erarbeitung eines virtuellen Ausstellungsprojekts erprobt.Inhalt des Teilmoduls
- Grundlagen der Ausstellungsplanung und des Managements
- Praxis des Ausstellens. Planungsphase, Realisierungsphase, Aktionsphase, Abschlussphase
Lernergebnisse
Die Teilnehmenden
- können unterschiedliche Phasen einer Ausstellungsorganisation wiedergeben
- sind im Stande, die enge Verknüpfung einzelner Entwicklungsbereiche mit anderen Abteilungen zu benennen
- sind in der Lage, die komplexen Entwicklungsprozesse eines Ausstellungsprojekts und die organisatorische Vorbereitung einer Ausstellung zu beschreiben
- verstehen sich darauf, Planungs- und Steuerungselemente wie Zeit-, Personal- und Kostenplanung innerhalb der Projektorganisation eigenständig anzuwenden
- sind in der Lage, Planungs- und Steuerungselemente in Form eines Projekt- und Terminplans als nutzbares Tool für ihre berufliche Praxis zu optimieren
- entwickeln ein virtuelles Ausstellungsprojekt.
Fiona Hesse, freiberufliche Kunsthistorikerin und Kuratorin
Zielgruppe
Ausstellungsmacher*innen, die ihre Arbeit professionalisieren wollen, Volontär*innen, Quereinsteiger*innen
Kursart Basiskurs
Empfohlene Vorkenntnisse Erfahrungen in der Ausstellungsorganisation und Kuratierung
Online/Präsenz 100% / 0%
Präsenzveranstaltung keine
Online-Meetings 2
Sprache Deutsch / Englisch
Creditpoints 1
Lernaufwand 25-30 h
Digitale Medien in Ausstellungen
Mit der rapiden Entwicklung der „Digitalisierung der Welt“ in den letzten Jahrzehnten ist auch für Museen und Ausstellungshäuser ein zeitgemäßer, vielfältiger und preislich erschwinglicher Medieneinsatz in Ausstellungen möglich. Waren Ausstellungen bzw. die Präsentation von „Objekten“ bisher v.a. auf den Sehsinn der Besucher ausgerichtet kamen immer mehr Ausstellungsmacher_innen zu der Erkenntnis, dass die Besucher*innen über mehrere Sinne angesprochen werden sollten. Das Ziel sind interessante, kurzweile und interaktive Ausstellungen, die auch bis dahin Nicht-Museumsbesucher anzulocken vermögen – und diesen widmet sich der Kurs, auch unter Einbeziehung von Erfahrungen, Erlebnissen und Ergebnissen aller beteiligten Kursteilnehmer*innen.Inhalt des Teilmoduls
- Objekte
- Wahrnehmung
- Digitale Medien
- Grenzen digitaler Medien
Lernergebnisse
Die Teilnehmenden
- erlangen einen möglichst umfassenden Überblick zu „Digitalen Medien für die Visualisierung von Objekten“
- kennen eine Palette von Möglichkeiten als Grundlage für den potentiellen Einsatz von Digitalen Medien in ihrer täglichen, musealen Praxis
- sind über Vor- und Nachteile verschiedener Digitaler Medien informiert und sind sich der Grenzen für deren Einsatz bewusst
- haben ein „Gefühl“ für einen „sinnvollen“ bis „überflüssigen“ Einsatz der Digitalen Medien für unterschiedliche „Objekte“
- profitieren von den Erfahrungen, Erlebnissen und Ergebnissen aller beteiligten Kursteilnehmer.
Peter Neudert, Impuls Design, Erlangen
Zielgruppe
Museumsmitarbeiter*innen, die den Einsatz digitaler Medien in Ausstellungen planen
Kursart Basiskurs
Empfohlene Vorkenntnisse keine
Online/Präsenz 100% / 0%
Präsenzveranstaltung keine
Online-Meetings 2
Sprache Deutsch / Englisch
Creditpoints 1
Lernaufwand 25-30 h
Interpretive Planning (Ausstellungsdrehbuch)
This course guides you, step-by-step, through the documentation required to comprehensively and creatively brief an exhibition design – an Interpretive Plan (IP). It is based on a process developed over many years by cultural planning consultants Barker Langham.Inhalt des Teilmoduls
- Interpretation – Bridging Research and Design
- Project Brief – Understanding the Purpose
- Audiences – Knowing your Visitors
- Story-telling – Mapping a Narrative Journey
- Story-telling Tools – Developing a Media Palette
- Spatial Considerations – Content and Container
- Practical Realities – Budget, Programme and Operations
- Collating the IP – Bringing it together
- Briefing the Designer – A Creative and Critical Dialogue
- From IP to Exhibit Design Briefs – Content Development
Lernergebnisse
Die Teilnehmenden
- sind in der Lage, ihren Planungsprozess bei Ausstellungen zu optimieren
- verstehen sich darauf, eine informative und umfassende Ausstellungsinformation für den Designer zu entwickeln
- beachten für die Entwicklung eines Ausstellungsdesigns die Visionen der Institution, die Zielgruppe des Museums, die amtlichen Ziele sowie die Kommunikationsziele und können diese reflektieren.
Eric Langham, Barker Langham, London
Zielgruppe
Kurator*innen, Ausstellungsmanager*innen, Projektleitungen
Kursart Aufbaukurs
Empfohlene Vorkenntnisse Erfahrungen im Kuratieren und Management von Ausstellungen, z.B. Kurs “Ausstellungsplanung und -management”
Online/Präsenz 100% / 0%
Präsenzveranstaltung keine
Online-Meetings 2
Sprache Englisch
Creditpoints 1
Lernaufwand 25-30 h
Kuratieren
Was ist erfolgreiches Kuratieren? Was heißt Kuratieren unter den Bedingungen des gesellschaftlichen und digitalen Wandles, in Zeiten der Vernetzung? Erfolgreiche Museumsarbeit ist heute mehr denn je ein relevanter Auftrag: die Sinne zu schärrfen für das kritische Sehen und Denken.Anhand von Lernmedien und Beispielen des Kuratierens entwickeln wir gemeinsam eine theoretische Basis als auch analytische Werkzeuge um den Methoden und Optionen des erfolgreichen Kuratierens auf die Spur zu kommen. Wie kann „Ausstellungsmachen“ reflexiv, neutral und richtungsweisend erfasst und analysiert werden? Was sind erfolgreiche Strategien des Kuratierens? Was sind die größten Herausforderungen des Kuratierens und was sind die wichtigsten Ziele?
Inhalt des Teilmoduls
- Einführung: Was ist Kuratieren? Was ist/macht ein Kurator?
- Ziele und Methoden des Kuratierens (historische und theoretische Ansätze)
- Die Herausforderungen des Kuratierens
- Was sind “Best Practices” für das Kuratieren?
- Abschließender Präsenzworkshop
Lernergebnisse
Die Teilnehmenden
- sind in der Lage, grundlegende Begriffe des Kuratierens zu erläutern
- kennen Grundelemente des Ausstellungsmachens
- können erkennen und beschreiben, wie Museen in Ausstellungen kuratorische Inhalte erstellen
- können kuratorische Inhalte strategisch einordnen
Dr. Gudrun Bühl
Zielgruppe
Wissenschaftliches Personal in Museen
Kursart Aufbaukurs
Empfohlene Vorkenntnisse Grundlagen der Ausstellungsplanung qualifizierte Berufserfahrung
Online/Präsenz Online 80% / Präsenz 20 %
Präsenzveranstaltung 1
Online-Meetings 2
Sprache Deutsch / Englisch
Creditpoints 1
Lernaufwand 25-30 h
Objekte und Wissen
Der Zusammenhang zwischen Artefakten, Objekten und Dingen ist für Museen und in Ausstellungen von zentraler Bedeutung, denn durch sie wird Wissen vermittelt oder generiert. Ziel ist ein reflektiertes Bewusstsein von unterschiedlichen Formen des Umgangs mit Ausstellungs- und Museumsobjekten sowie deren effektiver Einsatz. Ziel ist es auch, Objekte in neuen Perspektiven zu betrachten, ihren Einfluss auf die Wissensvermittlung einzuschätzen und sich der Möglichkeiten, Grenzen und Gefahren gelenkter Wissensvermittlung bzw. -generierung durch Objekte bewusst zu werden.Inhalt des Teilmoduls
- Objektbeschreibung
- Materielle Kultur
- Das Objekt in neuen Perspektiven
Lernergebnisse
Die Teilnehmenden
- können Wissensinhalte und Wissensformen beschreiben und bewerten
- sind in der Lage, die Objekte in Form von Bedeutungen zu nennen und zu unterscheiden
- vermögen es, den Einfluss der Ausstellungs- und Museumsobjekte auf die Wissensvermittlung, auf Erfahrungen und Erlebnisse wiederzugeben und zu reflektieren
- können den Konstruktionscharakter der Objekte und Objektszenarien, die im Museum zur Vermittlung verwendet werden, beschreiben
- können den Zusammenhang zwischen der Kontext- sowie der Betrachterabhängigkeit und den verwendeten Objekten und Objektszenarien beschreiben und bewerten
- sind sich der Möglichkeiten, Grenzen und Gefahren gelenkter Wissensvermittlung bzw. -generierung durch Objekte bewusst
- sind in der Lage, das Spannungsfeld von „Materieller Kultur“ und „Kunstwerk im musealen Kontext“ wiederzugeben.
Prof. Dr. Ralf von den Hoff, Universität Freiburg, Klassische Archäologie
Antje-Sophie Menschner, Universität Freiburg
Zielgruppe
Personen, die sich intensiver mit dem Potenzial von Objekten beschäftigen wollen
Wissenschaftliche Volontär*innen
Kursart Aufbaukurs
Empfohlene Vorkenntnisse Ausstellungserfahrungen
Online/Präsenz 100% / 0%
Präsenzveranstaltung keine
Online-Meetings 1
Sprache Deutsch / Englisch
Creditpoints 1
Lernaufwand 25 h
Schreiben und Texten für Ausstellungen
Gute Ausstellungstexte leisten mehr als nur zu informieren. Das Teilmodul widmet sich der Frage, welchen Status und welche Funktion Ausstellungstexte im Rahmen der Museums- und Ausstellungskommunikation haben. Die Texte werden in Bezug auf Wissenstransfer, Kontextualisierung, Verständlichkeit, Lesbarkeit, Multimodalität, Medialität, Rhetorik und Stilistik betrachtet; darüber hinaus stehen die Evaluation und Auswertung im Fokus. Die Teilnehmenden lernen den Umgang mit und das Verfassen von Ausstellungstexten über theoretische Inputs, Beispiele, Anleitungen und Übungen.Inhalt des Teilmoduls
- Der Text im Text
- „Lasst Objekte sprechen! – Aber bitte mit Kontext!“
- Präsenz: Ausstellungssemiotik; Texte als Produkte; Textproduktion
- Wissenschaftskommunikation als Kontinuum
- Verständlichkeit – wozu und wie
- Textstruktur: Gliederung (Makro), Formulierung (Mikro)
- Stilistik, Rhetorik
- Evaluierung von Texten
- Selbststudium
Lernergebnisse
Die Teilnehmenden
- sind in der Lage, Museumstexte sachgerecht, verständlich und zielgruppengerecht zu formulieren und/oder zu modifizieren
- ermitteln Kriterien und Maßstäbe zur Beurteilung der Adäquatheit von Texten
- können die erlernten Textverständlichkeitsmodelle und Texttypologien bewerten und in ihrem eigenen beruflichen Umfeld beurteilen
Dr. Werner Schweibenz, Bibliotheksservicezentrum Baden-Württemberg, Konstanz
Dr. Michael Huter, Huter & Roth KG, Wien
Zielgruppe
Ausstellungsmacher*innen
Personen, die in der Öffentlichkeitsarbeit tätig sind
Kursart Aufbaukurs
Empfohlene Vorkenntnisse Erfahrungen im Erstellen von Ausstellungstexten
Online/Präsenz 80% / 20%
Präsenzveranstaltung 1
Online-Meetings 1
Sprache Deutsch / Englisch
Creditpoints 1
Lernaufwand 25-30 h
Szenografie
Szenografie – die Kunst der Inszenierung im Raum, ursprünglich bezogen auf den theatralischen Raum – hat längst Einzug gehalten in Ausstellungen und Museen, Themen- und Markenwelten, virtuelle Räume und Installationen. Szenograf_innen arbeiten konzeptionell mit dem Raum – und zwar unter Einbeziehung u.a. der räumlichen Grafik, interaktiver Elemente, Licht und Sound. Erfolgreiche szenografische Konzepte stellen Inhalte und Exponate weiterhin in den Mittelpunkt, erleichtern jedoch den (emotionalen) Zugang. Ziel des Teilmoduls ist es, verschiedene szenografische Techniken anwenden und dreidimensionale, begehbare sowie narrative Räume zu schaffen respektive deren Schaffung zu betreuen. Das Erlernte wird in einem fiktiven Projekt umgesetzt.Inhalt des Teilmoduls
- Begriff und Analyse einzelner Bausteine der Szenografie
- Einsatz von Szenografie in Ausstellungen
Lernergebnisse
Die Teilnehmenden
- kennen die Bedeutung von Szenografie und der dazu relevanten Begriffe
- können verschiedene Techniken anwenden und dreidimensionale, begehbare sowie narrative Räume schaffen oder die Schaffung derselben betreuen
- setzen das Erlernte in einem fiktiven Projekt um.
Matthias Kutsch, Vorsitzender Verband der Ausstellungsgestalter in Deutschland; Impuls-Design, Erlangen
Zielgruppe
Kurator*innen
Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen
Kursart Aufbaukurs
Empfohlene Vorkenntnisse keine
Online/Präsenz 70% / 30%
Präsenzveranstaltung 1
Online-Meetings 1
Sprache Deutsch
Creditpoints 1
Lernaufwand 25-30 h