Die Evaluationsergebnisse der museOn-Einführungsveranstaltung (Propädeutikum) liegen vor. Sindy Lesny hat sie ausgewertet und zusammengefasst.
Die Teilnehmenden
Insgesamt haben sich 37 Probanden an der Evaluation beteiligt; 18 an der Befragung zum Online-Propädeutikum und 19 an der Umfrage zum Präsenz-Propädeutikum. Die weiblichen Teilnehmenden sind mit 28 Personen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen mit neun Personen in der Überzahl. Bezogen auf die Altersstruktur, ist die Mehrzahl (31 Personen) der teilnehmenden Probanden 30-50 Jahre alt. Komplettiert wird die Gruppe durch zwei Probanden, die über 50 Jahre alt sind und vier Personen, die unter 30 Jahre alt sind. 16 der 37 Teilnehmenden können einen Universitätsabschluss mit erster Berufserfahrung vorweisen. Daneben finden sich neun Personen, die als Quereinsteiger ihren Weg in die Museumsarbeit gefunden haben; zwei Teilnehmende sind Fachkräfte mit qualifizierter Berufsausbildung; vier Probanden sind als Volontäre in der Museumsarbeit aktiv und 6 Personen entsprechen keiner der vorherig genannten Zuordnungen. Blicken wir auf die verschiedenen Positionen der Teilnehmenden im Museumsbereich, ist die führende Gruppe mit 19 Personen als Angestellte tätig; 10 Personen sind selbstständig und drei Probanden sind als Führungskraft beschäftigt. Die Teilnehmendengruppe wird zudem durch eine/n Student_in, eine/n Auszubildende_n sowie drei Personen, die gegenwärtig arbeitssuchend sind, vervollständigt.
Die Motive
Von der Professionalisierung, Reflexion und Erarbeitung neuer Impulse der Museumsarbeit über die Möglichkeit durch das Blended-Learning-Format flexibel zu lernen und sich mit Gleichgesinnten konstruktiv auszutauschen, haben die Teilnehmenden vor allem ein persönliches Interesse daran, ihr Wissen zu vertiefen, zu erweitern bzw. aufzufrischen sowie ihre Kompetenzen weiterzuentwickeln. Ganz nebenbei erwerben sie einen fundierten wissenschaftlichen Abschluss, mit dem Ziel, durch die Qualifikation ihre berufliche Situation zu verbessern – ganz im Sinne des lebenslangen Lernens.
Für die überwiegende Zahl der Teilnehmenden am Weiterbildungsprogramm von museOn besteht eine Freiwilligkeit die Weiterbildung zu absolvieren, ohne Aufforderung durch Arbeitgeberseite. Lediglich ein/e Proband_in äußert, dass der Arbeitgeber eine Teilnahme erwünscht. MuseOn leitet aus der Auswertung des Online- und Präsenz-Propädeutikums auch ab, dass verstärkt auch die Arbeitgeber mit ins Boot geholt werden sollten, um als wichtige Transferpaten zu fungieren. Auch eine bessere Aufklärung über Bildungsurlaube und die Möglichkeit Bildungsgutscheine in Anspruch zu nehmen, wird weiter fokussiert.
„Ich habe ein persönliches Interesse an der Entwicklung der Museen in meiner Stadt mitzuwirken.“
„Ich möchte meine Fähigkeiten weiterentwickeln und aktuelle Neuerungen und Impulse in meinen Arbeitsalltag einfließen lassen. Ich möchte mit mehr Sicherheit (durch das verfestigen von Wissen) meinen fachlichen Standpunkt vertreten.“
„Wissenschaftliche Hintergründe für verschiedene Aufgabenfelder im Museumsbetrieb erwerben. Professionalisierung des vorhandenen museumsrelevanten Wissens. Innovative Ideen für die Arbeit im Museum. Größere Chancen auf dem Arbeitsmarkt.“
Die Erwartungen
Die Probanden möchten nicht nur an der thematischen Oberfläche der Museumsarbeit kratzen, sondern sie absolvieren das Weiterbildungsprogramm, um vertiefendes und spezialisiertes Wissen zu den einzelnen Bereichen der Museumarbeit zu gewinnen, um museumsrelevante Diskurse kennenzulernen und auf mögliche Veränderungen im eigenen Arbeitsumfeld zukünftig bestmöglich vorbereitet zu sein. Wichtig ist ihnen vor allem, dass sie Kontakte knüpfen können, um auch von den Erfahrungen und Projekten anderer zu lernen. Auch der Anwendungs- und Praxisbezug der Inhalte sowie der Erwerb von Handlungssicherheit sollte den Teilnehmenden nach nicht zu kurz kommen.
Einigen Probanden ist auch daran gelegen, die Dozierenden im Weiterbildungsprogramm persönlich kennenzulernen, auch wenn einige Teilmodule ausschließlich online-basiert ohne Präsenzphasen gestaltet sind. Um zumindest ein wenig mehr über die Dozierenden zu erfahren und sie nicht ausschließlich in Online-Meetings zu erleben, werden die Begrüßungsvideos der Modulverantwortlichen auf Ilias in jedem Fall beibehalten.
„Im Rahmen des Angebots strukturiert und zielorientiert lernen.“
„Ich freue mich auf interessante Menschen, deren Gedanken, Interessen, Erfahrungen und Projekte!“
„Ich würde gerne wieder im Museum arbeiten und hoffe durch die Weiterbildung einen leichteren Einstieg zu erhalten.“
Das Weiterbildungsprogramm
Das Weiterbildungsprogramm, dessen inhaltliche und zeitliche Struktur, die Informationen zu den zu erwerbenden Abschlüssen samt Rahmenbedingungen, die Systematik, wie viele Credit Points (CP) für den CAS-Abschluss bzw. einzelne Teilnahmebescheinigungen benötigt werden sowie das Anmeldeverfahren erhielten von den Teilnehmenden eine äußerst zufriedenstellende Bewertung. Besonders positiv hervorgehoben wurden das Modulhandbuch als auch der Studienbrief zu den jeweiligen Teilmodulen, die eine wichtige Orientierungshilfe für die Teilnehmenden im Weiterbildungsprogramm darstellen. Zudem wurde auch der Informationsgehalt auf der museOn-Homepage als auch in den E-Lectures und Videos auf Ilias als gewinnbringend erklärt. Vor allem auch der persönliche Kontakt zum museOn-Team wurde als Bereicherung angesehen. Diese Art der Vernetzung soll auch für zukünftige Gruppen beibehalten werden.
In der Einführungsphase wurde den Teilnehmenden am Präsenz- und Online-Propädeutikum auch deutlich gemacht, wie das Weiterbildungsprogramm im Blended-Learning-Format methodisch aufgebaut ist. Zudem haben sie eine Wissensgrundlage erhalten, wie sie mit der Lernplattform Ilias arbeiten können und welche Möglichkeiten E-Learning bereithält, so dass die Teilnehmenden in der Lage sind, die belegten Teilmodule auch erfolgreich in Ilias zu bearbeiten und die entsprechenden Lernmaterialien und Werkzeuge nutzen zu können. Das Weiterbildungsprogamm von museOn ist auf selbstgesteuertes Lernen ausgerichtet. Bei der Beantwortung der Frage, was selbstgesteuertes Lernen für die Probanden bedeutet wird ersichtlich, dass den Teilnehmenden sehr bewusst ist, welche Vorteile diese Art des Lernens für ihren individuellen Lernprozess und Lernerfolg bietet.
„Mein Lernanspruch mit meinem Zeitmanagement zu vereinbaren und eine gute Balance zwischen Reflexion bereits vorhandenen Wissens und der Erweiterung der eigenen Kenntnisse zu finden.“
„Zeit, Ort, Quantität des Lernens selbst zu bestimmen. Inhaltliche Schwerpunkte den eigenen Interessen angemessen setzen zu können.“
„Zeitlich flexibel zu sein und das Studium in meinen Arbeitsplatz zu integrieren.“
„Mit Motivation lernen.“
„…meine Ressourcen voll aber flexibel ausschöpfen zu können.“
„Eigenverantwortung meiner Lernschritte zu übernehmen.“
„Motivation, Neugierde und Zeitmanagement.“
Auffällig ist allerdings, dass die Teilnehmenden am Präsenz-Propädeutikum im Gegensatz zu den Probanden, die keinen CAS-Abschluss anstreben und nur einzelne Teilmodule belegen, über mehr Kenntnis der Fehlzeitenregelung während der Weiterbildung und wichtige Termine im Semester verfügen. Insgesamt wurden die Informationen zu den Terminen des Präsenz-Propädeutikums, der verschiedenen Teilmodule und weiteren Präsenzveranstaltungen im Semester als eher schleppend und unklar empfunden. Diese Unklarheiten und Unsicherheiten auf Probandenseite wollen wir für den Teilmodulstart im Wintersemester durch einen frühzeitigen und klaren Kommunikationsfluss unbedingt vermeiden. Informationen und Termine werden im nächsten Semester zeitnäher bekanntgegeben; auch wird eine bessere Auskunft über die Fehlzeitenregelungen im Weiterbildungsprogramm anvisiert.
„Fand es sehr angenehm, dass eine Einladung zur Präsenzveranstaltung verschickt wurde. Die Studienbriefe sind klar und verständlich. Die Fehlzeitenregelung ist mir allerdings noch nicht ganz klar.“
Der Modulbaukasten
Unser kleines Problemfeld. Die Teilnehmenden gaben eine Vielzahl an Anregungen zur besseren Nutzbarkeit, Übersichtlichkeit und Funktionalität des Modulbaukastens. Insbesondere wäre es hilfreich, sinnvoll miteinander zu kombinierende Teilmodule bzw. nicht wählbare Teilmodule optisch hervorzuheben. Da zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Modulbaukastens und der Anmeldung zu den Teilmodulen noch nicht alle Termine feststanden, ist es mitunter vorgekommen, dass mehrere Teilmodule gleichzeitig belegt wurden und es somit zu Überschneidungen kam. Uns ist bewusst, dass es hinsichtlich der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, der museOn durch das Weiterbildungsprogramm gerecht werden möchte, nicht optimal ist, wenn Teilnehmende parallel drei bis vier Teilmodule gleichzeitig studieren und das Arbeitspensum dadurch nicht leisten können. Gewünscht hätten sich die Probanden zudem einen personifizierten Überblick über ihre belegten Teilmodule (inklusive Zeitplan und Ablauf). Auch die technischen Voraussetzungen für die Teilnahme an Online-Modulen bzw. die Nutzung der Lernplattform Ilias sollen zukünftig transparenter für die Teilnehmenden gemacht werden. Insgesamt soll der Modulbaukasten verständlicher und übersichtlicher werden. Wir arbeiten daran.
„Die Darstellung der Modulstruktur war für mich, weil neu, unübersichtlich und ich musste mich erst einlesen, um zu verstehen, dass verschiedene Module in verschiedenen Themengebieten angesiedelt sein können. Dazu hätte ich mir eine klarere visuelle Darstellung gewünscht. Noch unklar ist, ob es möglich ist, wie im Studium, noch zwischen den Modulen zu wechseln, zusätzlich eines kurzfristig zu belegen oder sich mal als Gasthörerin einzuschalten.“
Das Präsenz-Propädeutikum
Das Präsenz-Propädeutikum, dessen Konzept, die inhaltliche Struktur und Zielsetzungen der Veranstaltung, die Vorbereitung auf das Weiterbildungsprogramm und die Organisation werden von den Teilnehmenden als sehr gewinnbringend beurteilt. Neben den inhaltlichen, organisatorischen und technischen Informationen schätzen die Probanden vor allem auch die Möglichkeit des gegenseitigen Kennenlernens und Austausches innerhalb dieser Einführungsveranstaltung. Gerne greifen wir auch eine Anregung eine/r Teilnehmers_in auf, der/die sich noch ein vertiefendes Kennenlernen in Form eines zusätzlichen Rahmenprogramms im Präsenz-Propädeutikum gewünscht hat. Hier möchte museOn auch gerne noch weitere Optionen, bspw. Laborsituationen in Museen vor Ort, dafür nutzen. Ziel des Präsenz-Propädeutikums war es zudem, die Teilnehmenden auf die bevorstehenden CAS-Projektarbeiten vorzubereiten und mit ihnen gemeinsam im Austausch passende Projektthemen ausfindig zu machen. Der Vertiefungsblock zur Projektarbeit wurde von den Teilnehmenden hinsichtlich der Vorbereitung, die Projektarbeit mit wissenschaftlichen Anspruch verfassen zu können, sehr wertgeschätzt.
Trotz der insgesamt sehr positiven Bewertung des Präsenz-Propädeutikums nutzen wir die Gelegenheit dieses noch in seinen Feinheiten zu verbessern. Dabei werden wir auch auf Wiederholungen zum Online-Propädeutikum achten bzw. explizit darauf hinweisen, welche Informationen aus dem Online-Propädeutikum auch in der Präsenzveranstaltung erarbeitet und diskutiert werden, so dass die Teilnehmenden die gleichen Informationen nicht doppelt erhalten und damit wertvolle Zeit verloren geht. Da den Probanden die Einführung in Ilias im Präsenz-Propädeutikum etwas zu kurz gekommen ist, wird dafür zukünftig mehr Zeit eingeplant. Es wird optional auch die Möglichkeit geben an einem Online-Meeting bzw. einer Online-Sprechstunde zur Vertiefung teilzunehmen. Zudem werden wir einige E-Lectures auf Ilias neu überarbeiten bei denen der Ton und auch die Präsentationstechniken verbesserungswürdig sind.
„Die Einführungsveranstaltung im Präsenz-Propädeutikum hat die letzten Unklarheiten beseitigt. Direkt, schlüssig und persönlich!! Sehr gut!!“
„Die beiden Tage waren sehr angenehm und wir wurden sehr herzlich empfangen. Das war ein angenehmer Start. Herzlichen Dank.“
„Die Einführung am Laptop zur Ilias Plattform war wichtig und notwendig! Unbedingt beibehalten!“
„Vielen Dank für den tollen Start!“
„Danke für den sehr netten Start – ich freue mich auf die kommenden Monate mit museOn!“
„Organisatorisch hätte ich es am sinnvollsten gefunden, wenn die Fortbildung überhaupt erst mit dem Propädeutikum begonnen hätte.“
An dieser Stelle möchten wir uns auch noch einmal bei unseren Teilnehmenden für die rege Teilnahme an der Befragung, für ihre Hinweise, Anregungen, kritisch-konstruktiven und natürlich positiven und wertschätzenden Worte bedanken – DANKE!
Kontaktdaten:
E-Mail: sindy.lesny@museon.uni-freiburg.de
Telefon: +49 (0)761 203-98615
Adresse: Friedrichstraße 50, 79098 Freiburg